Der Nationalpark Torres del Paine

Der Nationalpark Torres del Paine liegt im Süden Chiles und ist Teil der Region Patagoniens. Lange Wanderwege führen durch den 2420km² großen Nationalpark, der bis zu 3000m hohe Berge, Gletscher, Fjorde und Seen beherbergt. Ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer.

Nationalpark-Torres-Del-Paine
Nationalpark Torres Del Paine

Anreise zum Nationalpark Torres del Paine

Aus Deutschland solltest du dir einen Flug über Santiago de Chile* buchen. Die naheliegenden Städte, die du anfliegen kannst, sind Puerto Natales und Punta Arenas. Von dort aus gehen Busse in den Nationalpark oder du mietest ein Auto. Ebenfalls hast die Möglichkeit eine Tour in den Nationalpark zu buchen und dabei die Rückreise auszulassen. So bekommst du auf dem Hinweg schon nützliche Informationen durch den Tourguide.

Wir nutzten die beschriebene Option der Tour ohne Rückfahrticket. Bei unserer Rundreise kamen wir aus El Calafate in Argentinien und buchten die Tour bei Always Glaciers.

Der Eintrittspreis für den Nationalpark war nicht enthalten. Dieser liegt für Touristen bei ungefähr 18.000 chilenischen Pesos, was umgerechnet etwas 25 € sind. Chilenen bezahlen über zwei Drittel weniger.

Wanderwege im Nationalpark Torres del Paine

Der Nationalpark Torres del Paine besteht aus vielen Wanderwegen. Der Rundweg durch den gesamten Park wird auch als das große O bezeichnet und umfasst eine mehrtägige Wanderung. In der Karte von Torresdelpaine.com kannst du es dir genauer ansehen. Für nicht so ambitionierte Wanderer reichen die Wanderungen, die man als das W bezeichnet und den Ausblickspunkt am Lago Grey, den Mirador Frances sowie den Mirador Las Torres beinhalten.

Unsere Wanderungen waren aufgrund des dreitägigen Aufenthaltes begrenzt. Deswegen bewanderten wir die Außenseiten des W’s, also den Mirador am Lago Grey und den Mirador Las Torres.

Nationalpark Torres Del Paine Karte
Karte von Torresdelpaine.com

Transportmöglichkeiten im Nationalpark Torres del Paine

Das Tourunternehmen Always Glaciers brachte uns von El Calafate (Argentinien) in den Nationalpark Torres del Paine bis zur Fähre am Lago Pehoé. Wir hielten für kleinere Wanderungen an Aussichtspunkten und konnten einige Blicke auf das Bergmassiv werfen. Falls du ohne Reiseunternehmen unterwegs bist, fahren auf den rot eingezeichneten Strecken in der Karte Busse und Taxen im regelmäßigem Abstand, die du nehmen kannst.

Nationalpark Torres Del Paine Feld
Aussicht am Lago Nordenskjold

Die Seen überquerst du mit Fähren. Eine führt über den Lago Pehoé und eine über den Lago Grey. Die Fähren fahren nur zu bestimmten Zeiten ab. Einmal auf der Fähre solltest du die Überfahrt unbedingt an Deck verbringen um die Aussicht nicht zu verpassen.

Wanderung zum Gletscher Grey im Nationalpark Torres del Paine

Im Westen befindet sich der Gletscher Grey mit dem See Lago Grey. Wir beschlossen den Gletscher direkt am Morgen zu besuchen und hinterließen unser Gepäck im Refugio Pehoé. Die Karte zeigte eine Wanderung von 3,5h an. Dabei war uns nicht klar, ob die 3,5h als einfache Strecke anzusehen war oder Hin- und Rückweg jeweils einzeln betrachtet werden sollte. 

Mit ausreichend Proviant machten wir uns also auf den Weg. Wie sich aber herausstellte war die eingezeichnete Wanderzeit in der Karte die Zeit für Hin- und Rückweg, zumindest für unser Tempo. Nach dem ersten Drittel hielten wir für eine kleine Frühstückspause. Knapp 2 Stunden später erreichten wir den Lago Grey und seinen Gletscher. Die Wanderzeit verging schnell. Mit Kinderspielen wie „Ich packe meine Koffer und nehme mit“ verging die Zeit wie im Flug. Mittags kehrten wir rechtzeitig zurück, um die Fähre in den östlichen Teil des Parks zu nehmen.

 Mirador Las Torres im Nationalpark Torres del Paine

Nachdem wir den Westen des W’s besucht hatten, ging es nun auf den Weg zum östlichen Teil des Wanderwegs. Dort verbrachten wir eine Nacht auf dem Zeltplatz. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg. Der Bus brachte uns von der Fähre zurück zum Eingang des Parks. Bis an den Wanderweg in Richtung des Campingplatzes nahmen wir ein Taxi. Die Strecke begann flach mit einer Brückenüberquerung. Entlang des Flusses, teilweise an tiefem Abgrund, folgten wir dem Weg bis in 400m Höhe und erreichten nach 1,5h unser Ziel, den Campingplatz.

 Warum sollst du nun 4Uhr morgens aufstehen?

Um den Sonnenaufgang am Aussichtspunkt Las Torres zu erleben. Am besten du machst es wie wir. Du triffst am Abend vorher auf eine Gruppe Chilenen, die den Aufstieg um 4:30Uhr geplant hatten und schließt dich dieser an. Unser Start verspätete sich ganz nach chilenischem Stil um eine halbe Stunde. Ausgestattet mit der Iphone Taschenlampe ging es knapp 1,5h in einem Affenzahn von 400m auf 850m Höhe den Berg hinauf.

Im Dunkeln erreichten wir unser Ziel und durch den schnellen Aufstieg waren wir völlig verschwitzt. Wechselsachen oder zumindest schnell trocknende Sachen wären hier von Vorteil gewesen. Um uns vor der Kälte zu schützen mummelten wir uns in die Schlafsäcke der Chilenen und genossen den spektakulären Blick auf die Torres im Morgengrauen.

Nationalpark Torre Del Paine Torres morgens
Las Torres

Doch als die Sonne langsam begann aufzugehen, warf sie ihre Sonnenstrahlen direkt auf das Bergmassiv und ließ die Granitberge in dem schönste gold schimmern, was ich je gesehen habe. Diese Berge sind zwischen 2600m und 2850m hoch und liegen in der Mitte des Nationalparks Torres del Paine. Die Sonne schiebt jeden Morgen ihre Strahlen in die Richtung der Torres, doch leider ändert sich die Wetterlage in der Höhe extrem schnell. Nur mit viel Glück sieht man während des 10 minütigen Sonnenaufgangs das komplette Bergmassiv so angeleuchtet, wie auf dem Foto unten. Definitiv war dieses Spektakel eines meiner Highlights der Reise.

Nationalpark Torres Del Paine Sonnenaufgang
Sonnenaufgang – Torres del Paine

 Unterkünfte im Nationalpark Torres del Paine

Unterkünfte sind im Nationalpark Torres del Paine im Vergleich zu Chiles Unterkünften sehr teuer. Es gibt

  • Hotels,
  • Refugios (ähneln den Hostels und bieten Mehrbettzimmer) und
  • Campingplätze (teilweise auch mit Zeltvermietung)

Du solltest auf jeden Fall vorher reservieren. Gerade im Sommer suchen sehr viele Touristen den Nationalpark auf. Hier gibt es eine Übersicht der angebotenen Unterkünfte.

Die beste Reisezeit

Der Nationalpark Torres del Paine ist das ganze Jahr über eine Reise wert. Die beste Reisezeit ist jedoch der chilenische Frühling und der Sommer (September-März). Aktivitäten wie Trekking, Kayak und Reitausflüge werden im Sommer angeboten. In den Wintermonaten (Juni-August) sind die meisten Unterkünfte geschlossen. Wer aber dennoch die Ruhe im Nationalpark erleben möchte ist gerne willkommen.

Mein Tipps für deinen Aufenthalt

  • Sei so schlau und reserviere dir vorab deine Unterkunft. Wir hatten Glück. Bei uns gab es im Refugio noch zwei Betten und auf dem Campingplatz bekamen wir das letzte Zelt. Man machte aber immer große Augen, als wir ohne Reservierung nach einem Platz zum Schlafen fragten.
  • Achte im Nationalpark Torres del Paine nicht auf’s Geld. Alles ist teurer als im restlichen Chile, aber dafür kannst du herrliche Aussichten genießen.
  • Plane mehr Zeit für deine Wanderungen ein. Das Wetter kann manchmal verrückt spielen. Du könntest an einem Tag alle vier Jahreszeiten erleben. Pack dir deshalb wind- und regenfeste Kleidung ein.
  • Sorge für eine vernünftige Wanderausrüstung. Festes Schuhwerk und ein Wanderstock wird dir bei manchem Aufstieg eine Hilfe sein.

 

Wie sind deine Erfahrungen im Nationalpark Torres del Paine? Hast du den gesamten Trek schon bewandert und kannst weitere Tipps geben?