Pucón, Chile

Pucón ist ein Ort, der Naturliebhabern alles bietet. Von Rafting über Bergsteigen und Wanderungen im Nationalpark mit anschließendem Bad in der Therme. Ein faszinierender Ort in einer tollen Umgebung, der für immer in Erinnerung bleiben wird. Die meisten kommen nach Pucón, um den Vulkan Villarrica von der Nähe zu betrachten.

Lage des Vulkan Villarrica und Pucón

Je nachdem von wo du anreist, hast du mehrere Möglichkeiten Pucón zu erreichen. Der Flughafen Temuco wird von Deutschland aus angeflogen. Ein Bus bringt dich weiter nach Pucón. Wir nutzten die Feiertage zu Ostern und fuhren vom 785km entfernten Santiago mit dem Nachtbus nach Pucón. Die Fahrt mit Turbus war nicht teuer, dauerte allerdings über 10 Stunden. Man sagt, der Service bei Turbus sei im Vergleich zu anderen Busunternehmen schlechter. Sie sind aber immerhin günstig und wir kamen sicher an unser Ziel. Wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden.

Unterkunft in Pucón

Wenn du in Pucón übernachten möchtest, soll das Chili Kiwi Hostel* eine gute Adresse sein. Für uns gab es dort leider keinen Platz mehr. Es liegt direkt am See Villarrica mit herrlichem Blick auf den See. Unsere Unterkunft reservierten wir im Donde Germán Hostel* und es war ok. Die Mehrbettzimmer waren nicht gerade sehr geräumig, dafür gab es aber ein gemütliches Frühstück mit freundlichen Hosteliers.

Die Besteigung des Vulkan Villarrica

Die Vulkanbesteigung solltest du in Pucón nicht auslassen. Niemals. Es ist das Highlight. Der aktive Vulkan Villarrica darf nur mit einer geführten Tour oder einem privaten Bergsteiger bewandert werden. Erst im März 2015 ist der 2847m hohe Vulkan das letzte Mal ausgebrochen.

Wir entschlossen uns für die günstigere Variante und buchten eine 9stündige geführte Tour bei Turismo Politur. Morgens gegen 4Uhr starteten wir mit der Einkleidung, bekamen winterfeste auffällige Kleidung, einen Helm und Stiefel, sowie einen Rucksack, in dem sich noch weitere Utensilien für die Besteigung des Vulkans befanden.

Das erste Stück mit der Seilbahn oder zu Fuß?

Noch im Dunkeln waren wir vor Ort und wurden eingewiesen. Es gab zwei Möglichkeiten den ersten Teil des Vulkans zu bezwingen. Zu Fuß oder mit der Seilbahn. Alle in der Gruppe außer meiner Freundin und mir nahmen die Seilbahn. Wir stiegen zu Fuß hoch. Am Anfang war es noch ziemlich kalt. Die sportliche Aktivität sorgte aber schnell für Wärme im Körper.

Nachdem wir den Ausstieg der Seilbahn nun auch erreicht hatten, wartete unsere Freundin auf uns. Ihr ging es nicht gut. Die Höhe machte ihr zu schaffen. Sie wurde von einem Guide wieder nach unten begleitet und wir bezwangen weiter den Rest des Vulkans.

Vulkan Villarrica Pucón
aktiver Vulkan Villarrica

Die anderen aus der Truppe waren schon auf dem Weg nach oben. Also schnell hinterher. Die kriegen wir noch. Nach einiger Zeit wurde der Untergrund eisiger und wir mussten die Schuhe mit den Schuhspikes befestigen. Als wir den Rest der Gruppe trafen, aßen wir zusammen unser Mittag. Sie kamen gerade von weiter oben, mussten aber auf dem Weg zur Vulkanöffnung stoppen und vorzeitig runter gehen, da es zu eisig und zu gefährlich war. Nach dem Mittag stiegen wir weiter auf und ließen die Gruppe absteigen. Wir sehen uns am Bus.

Vulkan Villarrica Pucón Aussicht
Aussicht auf den Lago Villarrica

Sicherheitsleine und Panzertape – die Retter am Vulkan

Die Strecke den Vulkan hinauf wurde eisiger und steiler. Das machte mir persönlich zu schaffen. Sogar so sehr, dass unser Guide mir anbot, mich zur Sicherheit an die Leine zu nehmen. Am Anfang dachte ich noch, was für’n Scheiß. Ich bin doch kein Hund. Aber irgendwie fühlte ich mich unwohl bei dem Gedanken, dass es neben mir 2000m in die Tiefe ging. Ich sagte zu. Angekettet an unserem Guide stiegen wir weiter bergauf.

Neben der Höhe hatten wir mit Blasen an den Füßen zu kämpfen. Die geliehenen Schuhe saßen leider nicht perfekt. Unser Guide hatte aber ein annehmbares Gegenmittel im Gepäck. Panzertape. Zugegebenermaßen war dies nicht die hygienischste Lösung, aber immerhin minderte es den Schmerz.

Vulkan-Villarrica-Outfit
Sicherheitsleine am Vulkan Villarrica

Leider keinen Blick in den Krater

Wir wollten nach ganz oben, auch mit Blasen an den Füßen und Respekt vorm Berg. Doch das sollte uns nicht gegönnt sein. Unser Guide entschied es sei Zeit umzukehren. Die Reisegruppe würde sonst ohne uns zurück fahren. Leider konnten wir ihn nicht überzeugen noch etwas weiter zu gehen, auch nicht mit betteln, bitten und jammern. An dieser Stelle wäre ein privater Guide besser gewesen, vielleicht hätten wir es dann geschafft einen Blick in den Vulkan und seinen Lavasee zu werfen. In einer Reisegruppe ist man leider immer gebunden. Geld bekommt man übrigens auch nicht zurück, wenn man das versprochene Highlight nicht erreicht. Da blieb uns nur die Aussicht beim Abstieg zu genießen.

Vulkan Villarrica Aussicht
Aussicht am Vulkan Villarrica

 Abstieg auf dem Tellerschlitten

Für den Abstieg hatten wir kleine Plastikschlitten in unseren Rucksäcken, die wir auf dem unteren Drittel des Vulkans zum Rodeln nutzten. Ein Mordsgaudi. So machte der Abstieg natürlich Spaß.

Skifahren am Vulkan Villarrica

Am Vulkan Villarrica hast du von Juni bis Oktober die Möglichkeit das Skigebiet zu nutzen. Skischule und Skiausleihe sind vor Ort möglich. Mit 7 Liften und 30 Pistenkilometern ist es ein kleines, aber feines Skigebiet in 1300m-2100m Höhe mit dem rauchenden Vulkan im Hintergrund.

Weitere Ausflugsziele in Pucón

  • Die Wasserlandschaften in der Nähe von Pucón

Die großen Seen Lago Villarrica und Lago Caburgua eignen sich nicht nur im Sommer als Ausflugsziel. Die Seen und die Wasserfälle Ojos de Caburgua kannst du entweder mit einer 4 stündigen Tour erkunden oder leihst dir ein Auto oder ein Mountainbike und fährst die Region ab. Sollte dir das zu unspektakulär sein, kannst du im Fluss Trancura Raftingtouren buchen.

  • Thermalbäder

Pucón ist ebenfalls bekannt für die Vielzahl an Thermalbädern. Nach der harten Vulkanbesteigung sicherlich ein guter Ort, um den Tag ausklingen zu lassen. Zu erwähnen sind hier die Therme am Rio Trancura und die Therme Geometricas. Wir besuchten abends eine kleinere Therme. Hier muss ich allerdings sagen, dass ich mehr erwartet hätte. Das Wasser war schön warm, aber es fühlte sich irgendwie dreckig an. Die vielen Leute, die sich gleichzeitig in der Therme befanden, sorgten nicht unbedingt dafür, dass es angenehmer wurde. Außerhalb des Wassers war es vor Kälte kaum auszuhalten.

  • Nationalpark Huerquehue

Am letzten Tag unseres Ausfluges ging es zum Huerquehue Nationalpark. Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 125km². Erneut sind die Eintrittspreise für Chilenen günstiger als für Ausländer. Wir schafften nur eine kleine Wanderung und erreichten den Wasserfall Cascadas Nido de Aguila. Aber wenn du dir den Plan und weitere Bilder im Internet ansiehst, würde sich eine weitere Wanderung zu den Seen lohnen. Die Bilder im Netz sind vielversprechend.

 

Welche Erlebnisse hattest du in Pucón? Bist auch du den Vulkan bestiegen und hattest Glück bis ganz nach oben zu kommen? Hast du weitere Tipps fuer einen schönen Ausflug nach Pucón?