Stunden über Stunden kann man sich mit den Planungen einer Reise beschäftigen. Ich sitze seit Wochen an den Vorbereitungen für meine 16tägige Reise nach Norwegen im August. Dabei durchforste ich das ganze Internet und recherchiere. Am meisten mache ich mir Gedanken darüber, wie ich Städtereisen, Fjorde erkunden und Radfahren in Norwegen kombinieren kann.
Fragen, die mir bei der Reiseplanung nach Norwegen aufkommen
- Wie komme ich nach Norwegen? Wie komme ich dort von Ort zu Ort?
- Wo soll es hingehen in Norwegen?
- Kann ich in Norwegen Rennrad fahren oder muss ich mit dem Touring Rad fahren?
- Kann ich mir ein Rennrad ausleihen oder muss ich mein eigenes mitbringen?
- Welche Fjorde sollte ich unbedingt gesehen haben?
- Wo kann ich günstig schlafen?
- Wie verpflege ich mich, wenn doch Norwegen so teuer sein soll?
Hier sind meine Gedankengänge, einige hilfreiche Links, die ich dir empfehlen kann. Vielleicht hast du noch weitere Tipps für mich?
Reise nach und in Norwegen
Für deine Anreise zum Radfahren in Norwegen gibt es mehrere Wege. Die Frage der Radmitnahme ist dabei ein wesentlicher Faktor. Praktischer ist es ein Rad vor Ort zu leihen. Flexibler bist du mit deinem eigenen Rad.
mit dem Zug
Die wohl teuerste Möglichkeit ist die Reise mit dem Zug. Von Deutschland aus kommst du entweder von Hamburg Richtung Kopenhagen und Göteborg oder von Berlin nach Malmö Richtung Norwegen. Wichtige Hinweise für die Anreise mit dem Zug findest du hier.
In Norwegen ist Zugfahren ebenfalls teuer. Ideal ist dort das Angebot des Interrail Passes, mit dem du für die gewählte Dauer an Tagen innerhalb eines Monats die Züge Norwegens nutzen kannst. Allerdings gibt es mehrere Bahngesellschaften in Norwegen und alle Wege führen über Oslo. Von daher solltest du vorher überlegen, ob sich das für dich lohnt.
mit dem Bus
Anbieter fuer Busverbindungen von Deutschland nach Norwegen sind beispielsweise EuroLines und GoEuro. In Norwegen selber fährt dich das Busunternehmen Nor-Way gerne von A nach B. Neben einigen kleineren weiteren Unternehmen ist dies das größte mit vielen verschiedenen Verbindungen. Die Tickets online vorab zu kaufen ist einfach und günstiger. W-LAN ist im Bus verfügbar. Gegen Aufpreis ist die Radmitnahme meistens möglich.
mit dem Auto
Die Anreise mit dem eigenen Auto erleichtert die Fahrradmitnahme ungemein. Die Räder können problemlos auf die Radträger geschnallt werden, solange du so etwas besitzt. Die einzige Hürde ist die Überquerung des Wassers. Entweder du nimmst den Weg von Dänemark mit der Fähre über die Nordsee oder von Deutschland über die Ostsee. Fährverbindungen von Deutschland nach Norwegen findest du zum Beispiel über Color Line.
Ein Auto in Norwegen mieten ist bei den gängigen Anbietern in den Städten und am Flughafen möglich. Ein lokaler und günstigerer Anbieter ist Rent-a-Wreck, der aber am Wochenende geschlossen zu sein scheint. Auf Anfrage konnte ich trotzdem einen Termin vereinbaren und das Auto an einem Samstag abholen.
mit dem Flugzeug
Die schnellste Variante nach Norwegen zu gelangen ist natürlich das Flugzeug. Über Skyscanner* kannst du einen Flug beispielsweise bei der Norwegian Air buchen. Hin- und zurück Berlin-Olso kostete es mich 175€. Für die Radmitnahme bezahlst du einen Aufpreis von circa 49€ pro Flug. Weitere Flüge und Flüge innerhalb Norwegen gibt es bei SAS und Widerøe.
Wohin in Norwegen?
Norwegen ist größer als Deutschland. Da musste ich mir für die 16 Tage schon genau überlegen, welche Region ich bereisen möchte. Doch was gibt es denn wo zu sehen?
In Nordnorwegen sind die Lofoten und die Polarlichter, die aber erst ab September zu sehen sind.
Ostnorwegen lockt mit der Hauptstadt Oslo.
In Südnorwegen ist der Sommer an Stränden und bei Wanderungen zu genießen. Der Hardangerfjord, Geilo auf dem Hardangervidda und Rjukan sollen besonders gut für Aktivurlauber sein.
Westnorwegen zeichnet sich vor allem durch die grandiosen Fjorde aus.
Informationsquellen
Schön interaktiv ist die Karte auf der Seite von Visit Norway. Dort ist alles was das Herz begehrt.
Der Hellenser hinter Norwegen-Service hat auf seiner Seite sehr viele nützliche Informationen über Norwegen. Sein Blog ist auch sehr empfehlenswert. Weitere Infos über die Fjorde im Westen findest du bei Fjord Norway.
Radfahren in Norwegen
Vorab solltest du dir überlegen, ob du so wie ich vorhast Norwegen mit dem Rennrad zu erkunden oder ob du eher mit dem Touring Rad unterwegs sein willst. Rennradfahren in Norwegen mit Gepäck ist natürlich alles andere als einfach. Erstens weißt du nicht wie die Straßenverhältnisse sind, zweitens passt auf ein Rennrad weniger Gepäck, als an den Gepäckträger eines Touring Rads und drittens ist Rennradfahren bei Regen auch irgendwie uncool. Gerade wenn du mit deinen schmalen Reifen weniger Griff hast.
Routenplanung
Routen für deine Tour kannst du dir vorher zurechtlegen. Beispielsweise gibt es bei GSPies die ein oder andere Strecke, die du dir runterladen kannst. Zu empfehlen ist der Kaufe einer Radfahrkarte. Der Süden eignet sich wohl sehr gut zum Radfahren. An der Südküste entlang geht der Nordseeküstenradweg*. Weitere Routen findest du im Reisehandbuch für Aktive*.
Radverleih
Radverleihe findest du viele in Norwegen. Überwiegend natürlich für Touringräder. Bei Nachfragen bei Fjellferie werden Rennräder zum Beispiel im Storefjell Resort Hotel zum Ausleihen vorgeschlagen. Für mich war Touringradfahren keine Option, immerhin möchte ich auf dem Rennrad noch ein paar Kilometer für den Berlin Man im September sammeln.
Radrennen
Alle Recherchen nach Ausleihmöglichkeiten für Rennräder fand ich sehr mühselig. Bei allen Überlegungen und Nachfragen ob Radverleihe auch Rennräder ausleihen bin ich auf die Viking Tour gestoßen. Ein einwöchiges Radrennen um den Geirangerfjord.
Das war die Idee. Ich als Wertkampfsuchti melde mich dort an. Die Probleme mit dem Gepäck und der Unkenntnis über die Straßenverhältnisse lösen sich damit automatisch in Luft auf. Mein Gepäck wird transportiert und jemand kennt den Weg. Als I-Tüpfelchen fahre ich nicht alleine. Bei diesem Rennen können bis zu 250 Starter teilnehmen. Der Veranstalter besorgt mir sogar ein Rennrad. Das wird ein Spaß.
Fjorde in Norwegen
Wenn man sich die Bilder der Fjorde in Norwegen anschaut, will man direkt dorthin und bei Sonnenschein am Fjord sitzen und einfach nur die Aussicht genießen. Beim Radfahren in Norwegen kann man sich einige Routen aussuchen, die vorbei an Fjorden gehen. Doch welche sind die spektaulärsten?
Ganz oben auf der Liste steht wohl der Geirangerfjord. Ebenso sollen der Sognefjord, der Lysefjord, der Hardangerfjord und der Nordfjord bezaubernd sein. Eine Berichterstattung gibt es dann, wenn ich es selbst erleben durfte.
Unterkünfte in Norwegen
Wie schon erwähnt und wie ich auch bei meiner Recherche auf Booking.com* oder AirBnB feststellen musste. Das Land ist einfach ganz schön teuer.
Für das Radfahren in Norwegen spielt allerdings das vorherrschende Jedermannsrecht eine große Rolle. Dabei handelt es sich um das Recht in freier Wildnis unter Berücksichtigung der Natur kostenlos zelten zu dürfen. Wenn du allerdings auch mal eine Dusche benötigst, findest du Campingplätze unter camping.no oder nafcamp.com. Die Preise liegen bei ungefähr 200 NOK pro Zelt inklusive zwei Personen.
Ganz interessant sind auch die Hütten des Wandervereins DNT. Die Hütten sind in 3 Kategorien eingeteilt, die bewirtschafteten Hütten kann man auch als Nichtmitglied nutzen. Unter Fjordnorway gibt es Informationen und eine Karte der Hütten. Über den Wanderverein gibt es weitere Informationen.
Verpflegung in Norwegen
Das Problem mit dem Geld ändert sich nicht bei der Verpflegung. Ich bin gespannt, ob es wirklich so teuer ist, wie alle sagen. Aber wenn man das Netz durchliest, kann ich mich darauf einstellen, dass es nicht gerade günstig wird. Der Campingkocher und die Gaskartuschen sind eingepackt. Beim Radfahren in Norwegen spielt es keine Rolle, wo man seine Nahrung aufnimmt. Allerdings muss man ab und zu seine Zutaten einkaufen. Die größeren Supermärkte wie Rema 1000 oder Kiwi bieten günstigere Preise.
Mit diesem Beitrag über Radfahren in Norwegen nehme ich an der Blogparade zum Thema Reiseplanung vom Philippinen-Blog teil. Schau doch mal vorbei. Dort findest du weitere hilfreiche Artikel für deine Planungen.
Sehr schön geschrieben, liebe Eve
Da bin ich ja mal gespannt, ob du mit dem Rennrad schneller bist als die Elche – die sollen ganz schön schnell sein habe ich gehört. Und danke für deinen Beitrag für meine Blogparade – passt super.
Viele Spass in Norwegen
Hallo Urs,
nach meiner Rückkehr kann ich nun endlich Feedback geben. Ich bin leider nicht schneller als die Elche. Die Berge machen einen gut langsam und sind nicht zu unterschätzen. Aber es war trotz des ganzen Regens großartig. Wunderbare Landschaft, die man gerne in Erinnerung behält.
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Es ist immer wieder schön so eine Radtouren mit Freunden oder Familie zu starten. Kann es auch kaum wieder erwarten.