Der Samsung Tel Aviv Marathon 2017 fand am 23. Februar statt und bereits letztes Jahr hat mich die Stadt des Frühsports in ihren Bann gezogen. Bei meiner 4 tägigen Reise in die israelische Partystadt lernt ich, dass dort nicht nur gefeiert, sondern auch ordentlich an der Strandpromenade trainiert wird. Egal ob Profisportler oder blutiger Anfänger, Hauptsache Bewegung.
Damals war ich allerdings nur touristisch in der Stadt und wusste, dass eine Woche später der Marathon stattfindet. Es absolvierten also viele Sportler noch die letzten Einheiten vor dem Event. Bei der Masse an Leuten war ich überzeugt, dass sich eine Marathonreise nach Tel Aviv lohnen würde und die Stimmung gut sein muss.
Als Sarah von den Flitz-Piepen erzählte, sie würde eine Sportreise zum diesjährigen Marathon unternehmen, war ich neidisch, denn ich befand mich zu diesem Zeitpunkt noch auf meiner Südostasien Rundreise. Sarah hat sich bereit erklärt, mir ein kleines Interview zu ihrer Laufreise zu geben.
Lies hier, wie für Sarah die Reise zum Tel Aviv Marathon war und hol dir Inspirationen für deinen nächsten Urlaub.
Was hat dich bewogen, am Tel Aviv Marathon 2017 teil zu nehmen?
„Seit letztem Jahr zum B2Run in Berlin haben sich einige Kollegen von AirBerlin zu einer lockeren Laufgruppe zusammen gefunden und ein Kollege daraus hatte bereits seinen Marathon in Tel Aviv geplant und fragte uns, ob wir nicht auch Lust hätten.
Gesagt, getan.“
Was denkst du über Tel Aviv?
Wie sind die Menschen und die Stadt? Würdest du Tel Aviv Reisenden weiter empfehlen?
„Ich war das erste Mal in Tel Aviv und hatte keinerlei Vorstellungen von der Stadt. Mich hat der erste Eindruck aber absolut geflasht. Die Leute sind sehr sportlich unterwegs. Es gibt überall Outdoor Gyms und Sportschwimmbäder, die Promenade ist voll mit Joggern, Radfahrern und Inlineskater.
Die Stadt ist sehr modern. Die Cafés und Restaurants bieten eine tolle Küche. Abends waren wir zum Beispiel auf dem Carmel Markt und dort habe ich die frischesten und besten Falafel gegessen, die ich jemals hatte.
Natürlich ist die politische Lage in Israel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und auch in Tel Aviv spürt man die Polizeipräsenz und die Sicherheitskontrollen sehr stark, aber dies sollte nicht davor abschrecken unbedingt mal in diese Stadt zu kommen! Es lohnt sich!“
Wie verlief bei dir die Ein- und Ausreise?
„Die Einreise funktionierte problemlos. Man benötigt kein Visum, erhält aber eine Einreisekarte, die unbedingt aufbewahrt werden muss und zum Beispiel auch bei der Mietwagenanmietung vorgezeigt werden muss. Bei der Passkontrolle läuft es ähnlich ab, wie bei einer Einreise in die USA. Man wird gefragt, warum man einreist, wie lange man bleibt und wo man wohnt. Man sollte also der englischen Sprache mächtig sein, dann ist es keine große Sache.
Für die Ausreise sollte man allerdings mindestens 3 Stunden einplanen. Egal zu welcher Tages- bzw. Nachtzeit. Der größte Zeitaufwand ist hierbei die Securitykontrolle vor der Kofferabgabe. Nicht nur, dass dort riesige Menschenschlangen stehen, auch die Befragung kann ewig dauern. Sie läuft sehr unterschiedlich ab. Meine Kollegin war in 10 min durch. Ich habe 25 min gebraucht, hatte leider auch einen Auszubildenden, der glaube ich den gesamten Fragenkatalog mit mir durchgegangen ist.
Ich musste alles mögliche an Fragen beantworten. Angefangen mit was mein Freund beruflich macht, über wie meine verstorbenen Großeltern hießen, bis was ich aus meinem letzten Marokko Urlaub für Souvenirs mitgebracht habe. Das Prozedere war sehr langwierig, wenngleich die Beamten jederzeit höflich waren.
Das Handgepäck wurde anschließend auch noch gründlichst nach Sprengstoffspuren untersucht, was auch noch einige Zeit in Anspruch nahm.
Aber der Flughafen ist ja nicht umsonst, der Sicherste der Welt. Also einfach nur genug Zeit und Geduld mitbringen.“
Erzähle mir mehr über deine Laufreise zum Tel Aviv Marathon 2017!
Wie viele Tage warst du unterwegs? Was hast du für deine Reise in etwa bezahlt (Flug, Unterkunft, Verpflegung)?
„Wir waren von Donnerstag Früh bis Sonntag Früh dort. Da wir am Anreisetag nicht gleich ins Apartment konnten, sind wir direkt nach der Ankunft mit dem Mietwagen nach Jerusalem gefahren und haben uns dort die wirklich auch sehenswerte und interessante Altstadt angeschaut.Das Apartment haben wir für 3 Nächte gemietet und waren insgesamt zu Viert.
Für den Flug (den wir als Mitarbeiter von airberlin etwas günstiger bekommen), das Apartment, dem Mietwagen und Verpflegung haben wir etwa 350€ pro Person ausgegeben.
Das Startgeld für den Halbmarathon hat zusätzlich noch € 50 gekostet. Alles in Allem also 400€.“
Beschreibe doch mal bitte den Ablauf der Einschreibung bis zum Start des Rennens von Seiten des Veranstalters.
Waren die gegebenen Informationen ausreichend und rechtzeitig verkündet?
„Wir haben uns relativ kurzfristig im Dezember für den Halbmarathon eingeschrieben. Sehr positiv fand ich, dass man bis 4 Wochen vor dem Start kostenlos stornieren oder auf eine andere Distanz umschreiben lassen konnte.
Die Informationen auf deutsch bzw. englisch waren etwas lückenhaft zum Beispiel bezüglich der Anreise zum Startbereich.
Außerdem stand in der Anmeldebestätigung, dass man die Startunterlagen bis spätestens Mittwoch abholen musste (Freitag war Renntag). Da wir aber erst Donnerstag angereist sind, mussten wir eine Lösung finden. Es war kein Problem mit den Veranstaltern diesbezüglich Kontakt aufzunehmen und somit konnten wir auch am Donnerstag unsere Unterlagen abholen. Dickes Plus +
Ein dickes minus gibt es allerdings für die Organisation der Anreise zum Start. Der ausgewiesene Parkplatz wäre 30 min zu Fuß entfernt gewesen. Diese Option konnten wir aber gar nicht erst nutzen, da wir eingeparkt wurden. Es fuhren leider auch keine Busse, da die komplette Innenstadt 2 Stunden vor dem ersten Start um 6.15 Uhr (!) abgesperrt wurde.
Die Taxis waren alle ausgebucht oder voll und somit blieb uns nur die Möglichkeit zu Fuß 7 Kilometer zum Start zu traben, wodurch wir leider den Startschuss zum Halbmarathon verpasst haben. Und das nachdem wir auch noch an der Kasse anstellen mussten, um unsere Rucksäcke für umgerechnet 7€ abgeben mussten.“
Oh je, und bist du dann trotzdem den Halbmarathon gelaufen?
„Wir mussten uns außerplanmäßig auf die 10 Kilometer Distanz umschreiben lassen, die um 8.30 Uhr ausgeschrieben war. Dies funktionierte zum Glück problemlos. Nur war es leider sehr schade, da mein vorangegangener 6 – wöchiger Trainingsplan auf den Halbmarathon abgestimmt war.
Trotz all den Anreisestrapazen hatten wir einen schönen 10km Lauf mit vielen Zuschauern, Trommlern, Bands und DJs am Straßenrand. Die ganze After Race Veranstaltung war sehr gut organisiert. Angefangen von der Verpflegung im Zieleinlauf bis hin zu Umkleidemöglichkeiten, Musik, Verkaufsstände etc.
Mein Trainingsplan hat sich trotzdem ausgezahlt, meine neue Bestzeit über die 10km liegt jetzt bei 00:48:35.“
Was ist dein Fazit des Tel Aviv Marathon 2017?
Würdest du die Veranstaltung weiter empfehlen?
„Mein Fazit zum Tel Aviv Marathon 2017 ist durchaus positiv. Wir hatten tolles Wetter und die Veranstaltung war toll organisiert. Allerdings sollte man sich rechtzeitig um die Anreise kümmern. Unser Plan für nächstes Jahr ist es ein Leihfahrrad zu organisieren, anders ist es kaum möglich.“
Vielen Dank liebe Sarah für das Interview
Sarah bloggt übrigens auf dem Blog der Flitz-Piepen über ihre sportliche Laufbahn. Einen ausführlichen Bericht über ihre Teilnahme am Tel Aviv Marathon 2017 findest du hier.
Hast du nun Lust am Tel Aviv Marathon teilzunehmen? Der kommende Marathon findet am Freitag, den 22.2.2019 statt.
In Israel gibt es übrigens nicht nur den Tel Aviv Marathon als Sportevent. Mit 300 Sonnentagen im Jahr bietet dir das Land mehr Möglichkeiten eine Sportreise mit Schön-Wetter-Garantie zu absolvieren.
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Marathon, Halbmarathon, 10km
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- Womens Triathlon Herzliya (nächstes Event am 2. Juni 2018)
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