Der Red Bull Tri-Islands Triathlon am 16.8.2015

Die Ausschreibung des Tri-Islands Triathlon war sehr verlockend. 2,5km Schwimmen von Amrum nach Föhr, auf Föhr das Rad schnappen und 40km über die Insel ballern und wenn man das Boot zur Insel Sylt nicht verpasst, dann noch 10km bis ins Ziel laufen. Gelesen, für gut befunden, angemeldet, hingefahren. Im Reisebeitrag des Red Bull Tri-Islands Triathlons erfährst du mehr über die Reise an die Nordsee.

Der Wettkampf

Die Fähre brachte uns morgens 9:40Uhr nach Amrum. Auf der Fähre gab es nach dem Frühstück die Wettkampfeinweisung. Ein  Shuttle brachte uns auf Amrum zum nördlichen Teil der Insel. Dort stand ein LKW bereit, der unsere Klamotten, die wir nicht mehr brauchten entgegen nahm. Wir zogen unsere Neoprenanzüge an. Ich brauchte dafür gefühlte Stunden, weil ich mir den Neoprenanzug erst neu gekauft hatte und mit dem Anziehen noch so meine Probleme hatte. Als wir alle startklar waren, liefen wir gemeinsam zum Start. Durch die Neoprenanzuege sah es aus als würden 360 Pinguine alle zusammen ins Wasser watscheln.Tri-Islands Triathlon Anziehen

Pünktlich 14:00Uhr ging es los. 360 Starter und ein Mords-Gaudi.

Red Bull Tri-Islands Triathlon – Das Schwimmen

Vor dem Start hieß es: Seht ihr das weiße Haus da? Daran müsst ihr euch orientieren. Ahja! So ohne Kontaktlinsen orientiert sich’s spitze! Ich schwamm also einfach drauf los. Anfangs orientierte ich mich an den anderen, dann verlor ich den Anschluss zu einigen Teilnehmern. Ich dachte sie wären falsch, da ich mich an den zwei Booten orientierte und genau mittig in deren Richtung schwamm. Doch nichts da, die Boote fuhren immer weiter auseinander, bis ich irgendwann die Orientierung verlor. Da merkte ich, ich war falsch. Ich war aber nicht alleine. Einige Schwimmer befanden sich neben mir. Ich sah nur einen Helfer auf dem Surfbrett irgendwas schreien, verstand aber nicht, was er sagte. Es war auch glaube nicht an mich gerichtet. Irgendwann erreichte ich die auf Anker gelegten Booten und kämpfte mich gegen die Ströhmung. Teilweise kam ich nur sehr schleppend bis gar nicht voran und dachte mir, dass es extrem anstrengend ist und wie das wohl schlechte Schwimmer durchhalten. Man kann sich ja im Wasser nicht einfach mal so kurz ausruhen, sonst wird man abgetrieben.

Tri-Islands Triathlon Schwimmen
Meine Schwimmstrecke – 3,8km anstatt 2,5km

Anstelle der 2,5km habe ich mich harte 3,8km gegen salzige Wellen in falsche Richtung gekämpft. Meine Orientierungslosigkeit und der angekündigte Priel zum Ende der Strecke haben seinen Beitrag dazu geleistet, dass ich völlig erschöpft aus dem Wasser stieg und nur entsetzt einen Blick auf meinen Garmin warf. Jedoch hat mich der Empfang der Gäste auf der Insel Föhr wieder aufgemuntert. Es war ein Weg hinauf in den Wechselgarten voller Zuschauer, die einem das Gefühl vermittelten eine grandiose Leistung zu absolvieren und den Mut gaben weiter zu kämpfen.

Red Bull Tri-Islands Triathlon – Das Radfahren

Die Radstrecke war windig, sodass ich einige Male mein Rad gegen den Wind drücken musste. Dennoch konnte ich gut Speed aufnehmen, da die Strecke ein sehr flaches Profil hatte. Zwei Runden ging es im Uhrzeigersinn um die Insel, wobei am Anfang der Strecke eine kleine Erhöhung kam, von der aus man einen schönen Blick hatte. Die diesige Sicht, das windige Wetter und der innere Druck das Boot zu schaffen ließen aber keine entspannten Blicke in die Natur zu. Ich kämpfte mich durch den Wind. Ab und zu kamen wir an den Häusern der Anwohner vorbei, die uns vor ihren Häusern anfeuerten. Danke dafür.

Ich fuhr mit voller Elan in Richtung Fähre. Im Wechselgarten sagte mir der Helfer, dass ich noch gut in der Zeit liege und die Fähre locker schaffen würde. Die Fähre fuhr nur bis 16:50Uhr. Angekommen am Steg, musste ich jedoch gefühlte 20min auf das Boot warten. Eine Reporterin von RTL Nord nahm ebenfalls am Rennen teil und interviewte uns während des Wartens. Ein sehr gelungener Bericht.

http://rtlnord.de/nachrichten/reporterin-wagt-den-tri-islands-triathlon.html

Red Bull Tri-Islands Triathlon – Die Überfahrt

Wir fuhren in einem Affenzahn mit Speedbooten der besonderen Klasse. Anfangs saßen wir noch auf der Außenkante des Schlauchbootes, doch nach der ersten Welle nahmen wir auf dem harten Boden platz. Ich hielt mich an einem Ring fest und versuchte mich zu konzentrieren, dass ich nicht ständig aus meiner Sitzposition rutschte. Kurz vor der Überfahrt hatte ich einen Riegel auf dem Steg gegessen. Das bereute ich sofort. Mir war von dem krassen Wellengang und dem ständig harten Aufschlagen des Bootes ganz schlecht. Ebenfalls half meine Mülltüte, die ich mir als Schutz für die Überfahrt angezogen hatte, nicht gegen die bittere Kälte auf dem Boot.

Red Bull Tri-Islands Triathlon – Das Laufen

Auf Sylt musste ich mich erstmal warm laufen. Dazu gab es direkt zu Beginn der Strecke bei der Bergwertung die Möglichkeit. Der weitere Verlauf führte durch den Süden der Insel und zurück Richtung Westerland. Zweimal ging die Strecke durch Pulversand. Ich muss zugeben, das war sehr unangenehm zu laufen, aber wo bekommt man das bitte beim Triathlon in Deutschland geboten? Wer kann schon sagen, dass er sich beim Einlauf eines Triathlons durch Sand kämpfen musste?

Gesponsert von Red Bull gab es auf der Strecke Red Bull Schorle und Wasser zur Verpflegung. Einmal probierte ich Red Bull Schorle, schwank dann aber beim nächsten Verpflegungspunkt sofort wieder auf Wasser um. Es passte irgendwie nicht.

Tri-Islands Triathlon Ziel-nah

In einer eigentlich nicht zu erwähnenden Zeit von 4:27h kam ich dann als 46. Frau ins Ziel. Dort gab es unschwer zu erwarten Red Bull. Leider war mir das persönlich alles zu viel. Ich wollte einfach stilles Wasser trinken, welches es leider nicht mehr gab. Es war kalt und ich wollte mir meine warmen Sachen überwerfen. Dafür mussten wir uns aber erstmal durch den feinen Sand zum LKW schleppen.

Der  angekündigte Duschtruck ließ meine Stimmung wieder aufleben. Warmes Wasser, nette Gespräche unter der Dusche und dann realisierte ich erst, was wir da eigentlich Verrücktes durchgezogen hatten.

Red Bull Tri-Islands Triathlon – Mein Fazit

Alles in allem war der Tri-Islands Triathlon eine sehr gelungene Veranstaltung. Organisatorisch eine Meisterleistung, da alle Sachen genau an dem Ort waren, wo man sie brauchte. Einige Sachen wie Orientierungspunkte beim Schwimmen sind verbesserungswürdig und werden mit Sicherheit vom Veranstalter beim 2. Red Bull Tri-Islands Triathlon 2016 umgesetzt. Auch die lange Zeit vom Treffpunkt an der Fähre bis zum Start war schnell vergangen und lief reibungslos. Die Überfahrt kann definitiv als vierte Disziplin angesehen werden. Vielleicht sollte man auch die Wartezeit beim Endergebnis mit abziehen, denn einige Teilnehmer vom Tri-Islands Triathlon stiegen sofort in ihr Boot und andere mussten ewig warten. Dies verändert natürlich auch die Gesamtzeit und die Platzierung. Auch gab es Beschwerden, dass es keine Verpflegung für die Personen auf Föhr gab, die es nicht geschafft hatten, das Boot rechtzeitig zu erreichen.

Solltet ihr Bock haben an diesem Verrückten Rennen teil zu nehmen. Hier der Link zum Red Bull Tri-Islands Triathlon.

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